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Renaissance: Dom, Cappella Carafa

Dom - Cappella Carafa

Nachdem Oliviero Carafa 1458 Erzbischof von Neapel wurde, konnte er 1484 in einem Feldzug die Gebeine des Hl. Gennaro vom Kloster Montevergine in den Dom von Neapel schaffen, wo zuvor schon das Blut aufbewahrt wurde. Damit war ein beständiger Pilgerstrom zu diesem für Neapel wichtigen Heiligen gesichert. Carafa liess eine Krypta bauen, um die Reliquien angemessen nach frühchristlichem Beispiel aufbewahren zu können.

Der rechteckige Raum mit Apsis wird von zwei Säulenreihen gestüzt. Eine nahezu lebensgrosse Marmorskulptur des Auftraggebers kniet am Raumende und schaut Richtung Apsis mit ausgestellten Reliquien.

Cappella Carafa - Innenraum

Zwischen 1503 bis 1506 wurde diese fertig gestellt. Man vermutet lombardische Künstler wie Bramante oder Tommaso Malvito. Malvito war 1484 zusammen mit Francesco Laurana nach Neapel gekommen und stand somit seit der Verlegung der Reliquien vor Ort zur Verfügung. In der Forschung (siehe Anhang) wird ein Entwurf von Bramante und eine Ausführung durch Malvito für möglich gehalten.

Die Dekoration ist ungewöhnlich aufwendig mit einer kompletten Marmorverschalung, Inkrustierung und Reliefs, die ihrerzeit einzigartig war. Der Fussboden zeigt eine Symbiose von antiker Opus Sectile Arbeit mit mittelalterlichen Kosmatenmotiven. Aufgrund der Bedeutung dieser Kapelle ließ Carafa seine eigene Grablege von Santa Maria sopra Minerva in Rom in diese Krypta verlegen und bestellte einen lebensgroßen Marmorepitaph.

Bearbeitung: Angela Dressen